Hole In The Head

(1992 – 1997)

Gegründet im Frühsommer 1992 um Sänger Frank W. aus Exmitgliedern der Los Dilettantos (Ingo P., Sebastian „Sippy“ S.) und Noisy Neighbours (Markus K.) waren Hole In The Head nicht nur eine der ersten, sondern auch der prägendsten Erscheinungen der Bandkulturblüte der 1990er Jahre. Auf der Gitarristen-Planstelle gaben sich vertraute Namen die Türklinke in die Hand: Auf „Sippy“ S. folgten Tom W. und Andy S. und schließlich Paul R. Ansonsten blieb die Besetzung bis zur Bandauflösung im Herbst 1997, abgesehen von einem frühen Keyboard-Intermezzo mit Matze R. und einem Percussion-Gastspiel (David B.), stabil. Das Genre – offiziell „Guitar-Funk-Wahwah-Ska-Wurstbrot-Core“ – mischte brachiale Gitarrenriffs mit gekonnten Hip Hop-Versen. Auf der Bühne eine regelrechte Offenbarung, sind Hole In The Head der Nachwelt vor allem als grandioser Live-Act in Erinnerung. Einmal abgefeuert, lösten die Songs im Publikum regelmäßig apokalyptische Veitstänze aus. In den Auftrittsannalen finden sich neben den stets Verdächtigen – Geretsrieder Kleinkunstfest, der „Rock für Fünf“-Reihe im Geltinger Hinterhalt, dem Geretsrieder Saftladen und den Münchner Clubs Backstage und Feierwerk – auch das groß dimensionierte „Rock gegen Rechts“-Festival im Juni 1994 gemeinsam mit Lustfinger und Strahlender Zukunft sowie der Sieg beim Bandwettbewerb in der Wolfratshauser Loisachhalle im April 1996. Unvergessen dürfte zudem ein (eher versuchter) Live-Auftritt 1996 im Lenggrieser Le Clips’e mit Memory’s Garden bleiben, weil sich der Veranstalter nachträglich mit einem dreiseitigen Brandbrief und dem Vorwurf der „Unprofessionalität“ vor der Gage zu drücken versuchte – obwohl kaum etwas so unprofessionell war, wie der Laden selbst. Allen Nachgeborenen bleiben die fünf Songs der Demo-CD von 1995, darunter „Hangin‘ on a rope“, mit dem Hole In The Head dem Oberland wohl einer seiner kultigsten Evergreens bescherte. (TS)